Nachhaltigkeit von Insekten

Insekten werden oft als “Das Protein der Zukunft” bezeichnet. Aber was unterscheidet die Proteinquelle “Insekten” von anderen traditionellen Quellen wie Rinder, Schweine und Hühnern oder sogar pflanzlichen Alternativen?


Grafik: Protifarm

Laut einem Report der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) müsste bis 2050 die globale Lebensmittelproduktion um 70 % gesteigert werden, um die zukünftige Weltbevölkerung ernähren zu können. Dies wird nur dann zu einem Problem, wenn man betrachtet, dass wir bis dahin nur 5 % mehr landwirtschaftliche Fläche zur Verfügung stehen haben werden. Ein Lösungsvorschlag der FAO: Insekten verstärkt in die Ernährung einfließen zu lassen, um dank der vielen Vorteile dieser alternativen Proteinquelle die Ernährung der Zukunft zu sichern und überhaupt möglich zu machen. Ein Beispiel für eins dieser essbaren Insekten ist der Buffalowurm, welcher in dem Mybugbar Protein Shake, dem Protein Porridge, und der Erdnusscreme enthalten ist. Er bringt viele positive Aspekte im Bezug auf Nachhaltigkeit mit sich. Er produziert weniger CO2, verbraucht weniger Energie und Wasser, und benötigt nur eine viel geringere Fläche im Vergleich zu den herkömmlichen Proteinquellen. Schauen wir uns die verschiedenen Bereiche deshalb mal genauer an.

Treibhausgasproduktion:

Da Insekten grundsätzlich einen geringeren CO2 Ausstoß haben als beispielsweise Rinder, fällt die Zahl beim Buffalowurm mit nur durchschnittlich 1,5 kg CO2 eq sehr gering aus. Rinder produzieren im Vergleich fast 22-mal so viel mit 33,07 kg CO2 eq. Neben der Treibhausgas Eigenproduktion, wird aber auch der Ausstoß mit einbezogen, welcher durch die Logistik während der Herstellung entsteht. Hier kommt das erste mal die sogenannte Vertical Farming Technologie ins Spiel. Vertical Farming ist ein landwirtschaftlicher Technologie, welche die Produktion von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen in großem Maße, aber auf einer deutlich geringeren Fläche, nachhaltig ermöglichen soll. Hierzu bestehen die Farmen meistens aus mehreren, übereinander gelagerten Ebenen, welche dank einer Kreislaufwirtschaft miteinander verbunden sind, und es so ermöglichen ganzjährig, und in einer kontrollierten und optimierten Umgebung Pflanzen oder Insekten zu züchten. Große Insekten Farmen wie Ÿnsect in Frankreich und den Niederlanden setzen auf diese oben genannte Technologie, um die Herstellung des Buffalowurms mit besonders geringen Treibhausgasemissionen zu ermöglichen. 

Insektenfarm in den Niederlanden
Foto: Entorganics GmbH

Landnutzung:

Zu dem Bereich landwirtschaftliche Nutzfläche gehört nicht nur der physische Lebensraum, bei den Insekten dank des Vertical Farmings besonders gering, sondern auch die Fläche, die für den Anbau des Futters benötigt wird. Verglichen mit Rindern, Schweinen und Hühnern ist der Buffalowurm zum einen zu 100 % verwertbar, zum anderen ist seine Futtereffizienz sehr hoch. Die Futtereffizienz beschreibt die Umwandlungsrate von Futter zu Insekten”fleisch”. Eine hohe Futtereffizienz bedeutet, dass nur wenig Futter benötigt wird, um später 1 kg Endprodukt zu erreichen. Zusätzlich dazu kann der Buffalowurm Weizen Restprodukte verwerten, die zum Beispiel bei der Herstellung von Mehl übrig bleiben. Dadurch kann er seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, da nicht extra für die Insekten-Produktion Futter angebaut werden muss. Der Buffalowurm benötigt deshalb fast 57-mal weniger landwirtschaftliche Fläche, verglichen mit dem Platz, den Rinder erfordern würden.

Energienutzung:

Die Energienutzung bei Insekten ist vergleichsweise ähnlich dem der tierischen Proteinquellen. Dies liegt zum einen daran, dass Insekten zu den Kaltblütern zählen und ihre Umgebungstemperatur deshalb erhitzt werden muss, um sie optimal zu züchten. Dank Vertical Farming ist dies mit wenig Verlust möglich. Ÿnsect hat sich zudem das Ziel gesetzt, schnellstmöglich zu 100 % mit erneuerbarer Energie zu produzieren. 

Wasserverbrauch:

Der letzte wichtige Bereich ist der Wasserfußabdruck von Insekten. Im Gegensatz zu pflanzlichen Proteinquellen, welche gewässert werden müssen, oder tierischen Proteinquellen, welche große Mengen an Wasser zu sich nehmen müssen, benötigt der Buffalowurm im Durchschnitt nur 0,1 Kubikmeter Wasser. Schweine benötigen das 67-fache und Rinder sogar 171-mal so viel! Da Wasser zu den endlichen Ressourcen zählt, ist es wichtig so wenig wie möglich davon zu verschwenden um effizient und nachhaltig damit umzugehen.

Um es kurz zu machen:

Die Insekten-Produktion hat im Vergleich zu den bekannten Proteinquellen eine geringe Umweltauswirkung. Aufgrund der geringen Treibhausgasproduktion, dem geringen Wasserverbrauch, sowie der minimalen Flächennutzung dank Vertical Farming, haben Insekten das potenzial, langfristig die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern und tierische Proteinquellen wie Rinder, Schweine oder Hühner, als das sogenannte “Protein der Zukunft”, zu ersetzen.

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